Doroteja Zeichmann – Sramota za Europu

Sramota za Europu

Ne znam kako ću početi, ada ću postaviti pitanje: Zač mučimo, zač sam ja tako dugo mučala? Ne znam. Morebit je to bila bojažljivost ili samo komotnost, jer nam ide dobro. Ništa nam ne fali. Živimo va tepli stani, uživamo (i teplo) jilo nekoliko puta na dan i znamo, da ćemo dostati – ako nam je potribna – dobru medicinsku opskrbu/pomoć. Moremo se ćutiti sigurni. Vjerojatno ni ne znamo, kako dobro nam ide, zvana ako nam gdo pokaže, da bi i čisto drugačije moglo biti.

Radio, televizija i novine nam od časa do časa donesu visti i kipe takorekuć u naš stan, direktno u naše domaće sobe – ali morebit ne dosta puta – iz logorov Moria i Kara Tepe (ova dvoja imena simbolično stoju za sve ostale spodobne logore, bilo kade oni stoju). Mi ada ne moremo tako djelati, kot da ništa ne bi znali.

Europa samo gleda i ne djela ništa ili premalo, nigdo ništa ne djela ili premalo. Ljudi, ki onde živu, bi ali tribali svaku našu pomoć. Katastrofalna situacija onde bi nam morala biti poznata i ako si ondešnju svakidašnjicu ne moremo predstaviti, mi, ki se svaki dan jutro zbudimo u mekoj stelji naše kurene spavaće sobe i ki moremo razmišljati ča ćemo ručevati potom kad smo se u kupatilu umili teplom vodom i se otrli čistim utrnjakom/ručnikom.

Predstavimo si jednoč – pokusimo barem – da smo bigunci u jednoj od tih zemalj, odakle dojdu oni ljudi ili u bilo koj drugoj zemlji ovoga svita i da smo odvisni od pomoći. Ne bi se onda zaufali u pomoć, ka bi nam osigurala preživljenje na ljudski način?

Argumenat, da, ako pomoremo ovim ljudem, će dojti još već biguncev, mi se čini već nego ciničnim. Po mojem mišljenju ima Europa dužnost, pomoći onim ljudem, ki su došli k nam i tribaju našu pomoć, da moru živiti kod nas na način, ki je človika dostojan.

Tekst: 27. 12. 2020.

Eine Schande für Europa

Ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll, also stelle ich die Frage: Warum schweigen wir, warum habe ich so lange geschwiegen? Ich weiß es nicht. Vielleicht war es Feigheit oder auch nur Bequemlichkeit, denn uns geht es ja gut. Es fehlt uns an nichts Wesentlichem. Wir leben in gut geheizten Häusern oder Wohnungen, können täglich mehrere Mahlzeiten (natürlich auch warme) zu uns nehmen, erhalten, falls sie erforderlich wäre, die nötige medizinische Betreuung und dürfen uns sicher fühlen. Wir wissen vermutlich gar nicht, wie gut es uns geht. Außer jemand zeigt uns, dass es auch ganz anders sein kann.

Radio, Fernsehen und Zeitungen bringen von Zeit zu Zeit Berichte und Bilder sozusagen zu uns, in unsere Wohnzimmer – wahrscheinlich aber nicht oft genug – von den Zuständen in den Lagern Moria und später in Kara Tepe (diese beiden Namen stehen hier stellvertretend für alle derartigen, menschenunwürdigen „Lager“, wo immer sie auch sein mögen). Wir können also nicht vorgeben, von nichts zu wissen.

Europa schaut zu und tut nichts oder zu wenig und wir tun auch nichts oder zu wenig. Dabei hätten die Menschen dort jede Hilfe dringend nötig. Die dortige katastrophale Situation sollte uns bekannt sein, auch wenn wir uns den tatsächlichen Alltag nicht vorstellen können, wir, die wir täglich im warmen kuscheligen Bett unseres beheizten Schlafzimmers aufwachen und darüber nachdenken können, was wir, nachdem wir aufgestanden sind und uns im Badezimmer mit warmem Wasser und sauberen Handtüchern gewaschen und abgetrocknet haben, frühstücken werden.

Stellen wir uns vor – versuchen wir es einmal – wir wären Flüchtlinge in einem der Herkunftsländer dieser Menschen oder in irgendeinem Land dieser Welt und wären auf Hilfe angewiesen. Würden wir dann nicht dringend auf ebendiese Hilfe hoffen, ja mit ihr rechnen, um uns ein menschenwürdiges Überleben zu ermöglichen?

Das Argument, dass, wenn wir diesen Menschen eine menschliche Behandlung zukommen lassen, sich dies sozusagen „herumsprechen wird“ und dadurch noch mehr Flüchtlinge kommen werden, kommt einem mehr als zynisch vor. Es ist meiner Meinung nach Europas Pflicht, den Menschen, die hilfsbedürftig und auf Hilfe hoffend zu uns gekommen sind, ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.

27. 12. 2020.

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